Moving …

Gestern stand ich im Badezimmer, blickte in den Spiegel und dachte: »Es wäre schön, wenn ich den Stöpsel ziehen könnte.« Den meines Gehirns. Zum Entleeren. Es ist voller Dinge, die zu erledigen sind (Widersprüche schreiben z.B.). Und voller Gedanken, die zu Ende gedacht werden wollen (Waswollteichnochmalmitder … was?). Voller Ideen für die Arbeit (Schraffurusabilitylogofarbetypographie …).

Got a low, low feeling around me, and a stone cold feeling inside,
and I just can’t stop messing my mind up, or wasting my time

Irgendwie passt nichts mehr rein, und trotz der Überfüllung und des vielen Outputs (durch formulierte Widersprüche, fertiggedachte Gedanken, umgesetzte Ideen) wird es nicht leerer. Immer mehr Wörter, Sätze, Bilder stapeln sich, und wehe, ich ziehe einen Buchstaben mittendrin heraus … dann fällt der Stapel zusammen, wird noch dichter, und oben zwängen sich noch einige Satzzeichen in die neu entstandenen Zwischenräume.

Was machen wir nur, wenn das Leben etwas zu hohe Ansprüche stellt und innehalten keine Option ist? Wenn es keinen Stöpsel gibt, den man ziehen kann? Wir machen das einzig Mögliche. Wir machen weiter. Bis wir nicht mehr wissen, ob das noch gesund ist.

Moving, just keep moving, till I don’t know what’s sane,
I’ve been moving so long,  the days all feel the same,

Moving | Supergrass
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