A Lack of Color …

Unwirkliche Tage … Ein Herumwabern in verschwommenen Buchstaben, hingenuschelten Worten, ungreifbaren Ideen … alles schrecklich bedeutungsvoll und zugleich erschreckend banal … beharrlich erfülle ich mein Pflichtprogramm und kröne es mit Pirouetten der Überanstrengung … Genauso beharrlich hat sich der Krake an meinem Bein häuslich niedergelassen – scheinbar befürchtet er, ich könne mich heimlich wegschleichen, so sehr wie er sich an mir festklammert. Gemeinsam schleppen wir uns durch eine farblose Phase. Schweigend – wir wollen mit niemandem reden. Weil es für den Moment nichts zu sagen gibt.

This is fact not fiction for the first time in years

Mein achtarmiges Monster kriegt mich sehr gut zu fassen, während ich vorübergehend den Kontakt zu mir abgebrochen habe. Kein Mensch kann ununterbrochen nachdenken, kreieren, abwägen. Planen, scheitern, rekapitulieren. Manchmal genügt es, aufzustehen, sein Zeug zu machen, schlafen zu gehen und zwischendurch die Vielfalt der Grautöne zu bewundern.

When there’s a lack of color here, please don’t worry lover

Die Kopfhörer auf den Ohren fühlen sich ein bisschen nach Zuhause an. Dabei ist die Musik gar nicht eingeschaltet. Die grauen Zellen hatten für heute mehr als genug Input. Zeit, ihnen eine Pause zu gönnen. Für einen Augenblick bekomme ich Lust etwas zu sagen: »Komm ins Bett, Du anhängliches Geschöpf«, wende ich mich nach unten zum Kraken. »Lass uns von den farblosen, anstrengenden Tagen ausruhen.” Wir schlingen uns ineinander, freuen uns auf ganz unterschiedliche Weise auf den nächsten Tag mit bunten Schattierungen und dösen ein.

And when I see you, I really see you upside down

Der Song war meine Einstiegsdroge für diese fabelhafte Band:

A Lack of color | Death Cab for Cutie

Und wie immer auf der Spotify-Playlist