You get what you give …

Schöner sitzen.

Eine der Versicherungen ließ sich überzeugen, dass ein ergonomischer Stuhl förderlich für die Arbeitskraft einer chronisch Kranken ist und die Teilhabe am Arbeitsleben verlängert (und damit auch die Zahlungen in die Rentenkasse). Auf meinen diesbezüglichen freundlich formulierten Erstantrag kam erstmal postwendend eine Ablehnung.

So polite, you’re busy still saying please …

Im Widerspruch, den meine fabelhafte Neurologin und ich akribisch ausgearbeitet haben, machten wir unter anderem darauf aufmerksam, dass der Hinweis, dass das Ausstatten eines Arbeitsplatzes Arbeitgebersache sei, bei einer Freiberuflerin nur so semi-hilfreich ist … und dass bei einer Parkinsonerkrankung wirklich wirklich (also WIRKLICH) keine Besserung zu erwarten ist … und siehe da: Am Samstag flatterte die Bewilligung ins Haus – ein kleiner Teilerfolg.

Every night we smash their Mercedes-Benz …

Bei den ganzen finanziellen Engpässen und dem bürokratischen Wirrwarr, den so eine Krankheit mit sich bringt, komme ich nicht umhin, mich zu fragen, wie Menschen damit zurechtkommen, deren Symptomatik schon stärker ausgeprägt ist oder die keinerlei Rücklagen haben. Ich gehe fast davon aus, dass die verschiedenen Institutionen mit einem gewissen Kalkül handeln und Anträge – wegen Personalmangels oder um Gelder einzusparen – prinzipiell erstmal ablehnen. Wie soll ein kranker Mensch die Kraft aufbringen, sich dagegen aufzubäumen?

You feel your dreams are dying … hold tight
You got the music in you …

Ich für meinen Teil bin dankbar. Dafür, dass ich noch alle meine Murmeln beisammen habe und Widersprüche schreiben kann. Dafür, dass ich nun doch ein bisschen institutionelle Unterstützung bekomme. Dafür, dass ich im schlimmsten Falle persönliche Unterstützung aus unmittelbarer Nähe erfahre.

Don’t give up … we only get what we give

Mein Liebster hat den Stuhl am Samstag direkt für mich bestellt. Schöner sitzen. Danke.

Der Hit aus einem tollen Album der späten Neunziger:
You get what you give | New Radicals
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