Come again …
Wieder fliegen. Auch nach zehn Tagen eine durchweg bedenkliche Art der Fortbewegung. Und habe ich erwähnt, dass ich wirklich sehr ungern fliege? Aber was will man machen, wenn man eine Insel erreichen will … Doch jetzt geht die Reise weg von der Insel, zurück von einer wunderschönen Spätsommerepisode in den verregneten kalten deutschen Herbst. Von freien Tagen zurück zu Wochen, die bereits jetzt vollgepresst sind mit Terminen.
Then summer come in raging, brought my blood right to a boil
Octopussy durfte oft ins Meer. Irgendwann hat er verstanden, dass wir uns beide leichter tun, wenn er zwischen mir und sich etwas Raum lässt. Synchronschwimmen ist unser gemeinsames Ziel, aber er hat bisher den längeren Atem. Das Haus direkt am Wasser haben wir beide gleichermaßen genossen. Und während meine Freunde und ich einige seiner Kollegen zubereiteten und verspeisten, saß er auf meiner Hüfte, sah zu und nahm es mit hochgezogenen Augenbrauen zur Kenntnis. Die Ruhe tat uns gut … auch mein stetiger Begleiter verfiel nach einigen Tagen in einen Urlaubsmodus. Strengstens bewacht wurden wir von meinen Mitreisenden, die bei jedem Aufflammen von Gedanken an Atelier, Kunden oder Arbeiten »Du hast Urlaub« riefen.
What was that you said?
Urlaube scheinen uns immer zu kurz zu sein. Die Selbstständigen unserer kleinen Reisegruppe haben festgestellt, dass wir uns zumeist nur wenige freie Tage am Stück erlauben, und auch unsere Kunden haben wir meistens an unser selbstausbeuterisches Verhalten gewöhnt. Die Tatsache, dass ich während dieser Reise über lange Zeitspannen das Kranksein gänzlich vergessen konnte, macht sie noch wertvoller und lässt mich bereits jetzt, auf dem Weg nach Hause, über eine Wiederkehr ins Vergessen nachdenken. Pussy nickt und klammert sich ängstlich an mein rechtes Bein. Ein Krake gehört ins Meer und nicht in den Himmel.
