Plansch …

Heiße Sommertage sind schön, wenn man gesund ist und nichts zu tun hat (außer schlafen, schwimmen, lesen und ab und zu ein Eis essen). Krank und mit einem vollen Auftragsbuch ist das alles kein Spaß mehr. Selbst bei mir bleibt der Optimismus im Bett liegen, wenn die Alternative ein viel zu voller Arbeitstag bei 35°C ist. Und die Arbeitstage sind derzeit viel zu voll, aus Gründen, die ich ein andermal erläutere. 

Wenn du Angst vor der Zukunft hast, kauf dir einen Pool …

Der Mittwoch begann mit 1. Yoga (Frau Lohse wie immer hochmotiviert im Weg liegend/voll dabei), ging weiter mit 2. Arbeit und anschließend mit 3. einem Kundentermin in der Stadt … zwischen 1 und 2 Frühstück, zwischen 2 und 3 Tränen in der U-Bahn. Beim Kunden zitternd das iPad ausgepackt (»Das ist kein Ruhetremor, Frau Rosenberger, sondern ein essentieller Tremor.« Juhu.) und Profi gewesen. Und auf der Heimfahrt schon erste Übelkeitswellen. Das Schöne an der momentanen Situation ist, dass völlig unklar ist, ob das Unwohlsein von den Medikamenten, der Hitze oder vielleicht doch von einem verdorbenen veganen Würstchen kommt (free choice). 

… du verschüttest viel zu viel versehentlich …

Und dann der Krake: Anstatt mich maximal zu überspannen zieht er es bei Hitze vor, sich mit seinem ganzen Gewicht an meine rechte Hand zu hängen – wie ein quengeliges Kind, das von seiner Mutter im Breuni durch den Süßis-Tunnel geschleift wird. Bis ich zuhause war, kann ich meinen Arm kaum mehr bewegen. Die Termine für den Nachmittag waren Rehatraining und ein lange geplantes Treffen mit einer Freundin. Die Vorfreude auf arbeitsfreie Stunden, Bewegung und anschließend ein bisschen plaudern war groß. Doch die Gegebenheiten produzieren einen verzweifelten Moment – ich weiß nicht mehr, was gut für mich ist. Dann habe ich es klar vor Augen: Bei allem Vorfreuen und Starkseinwollen ist ein Nachmittag nach Plan mit dem Saugnapfmonster im Schlepptau nicht möglich, das Tier lässt sich im Trockenen kaum weiterziehen. Ich frage mich, ob das zukünftig immer so sein wird, wenn die Temperatur 25°C überschreitet …
Cut: Alles absagen, hinlegen, ausruhen, danach eine halbe Stunde die wichtigsten Mails beantworten. 

Wenn du zu viel Geld hast, schmeiß es in den Pool …

Und dann die rettende Idee meines Liebsten: Auf alles pfeifen und schwimmen gehen. Das Packen und der kurze Weg ins Bad gestalten sich mühsam, aber die Tränen halten den Kraken schön feucht. Durch das Drehkreuz, kurz duschen und mit der Eleganz eines Seeelefanten (erinnert sich jemand an Charlie in der Wilhelma? So.) ins Wasser gleiten lassen. Auf einmal ist alles gut: Der Krake, endlich wieder in seinem natürlichen Lebensraum angekommen, lässt los, mich in Frieden und belästigt womöglich andere Badende. 

Wenn du krank bist, spring rein in den Pool …

Nach dem kurzen Ausflug ins Bad habe ich immerhin noch so viel Energie, um ein längst fälliges Besprechungsprotokoll zu verfassen. Der beste Mann der Welt bereitet einstweilen eine Pizza zu. Ich bin glücklich. 

Die Aussicht für den Donnerstag: Ein voller Arbeitstag, 37°C

Wenn Falco und Prince im Himmel zusammen Musik machen, kommt hier unten Bilderbuch raus.
Plansch | Bilderbuch
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